HAMM —Am vergangenen Dienstag Abend kam es auf der Dörholtstraße in Bockum-Hövel zu einer nicht alltäglichen Tierrettung.
Der Besitzer von mehreren Edelpapageien meldete der Leitstelle der Feuerwehr Hamm gegen 19:55 Uhr, dass einer seiner besonderen Vögel ausgebrochen sei und in etwa 20 Meter Höhe in einer nahegelegenen Baumkrone sitzen würde. Das Tier ließ sich nicht anlocken, oder von einer Rückkehr zu seinen Artgenossen überzeugen.
Der Disponent entsandte daraufhin die Drehleiter des Standortes Heessen zur Einsatzadresse. An der Einsatzstelle eingetroffen ließ sich die Fahrzeugbesatzung vom Besitzer des Papageien erstmal über die üblichen Verhaltensmuster seines Schützlings aufklären, um daraus eine geeignete Taktik zur Rettung des Vogels abzuleiten. Bereits zu diesem Zeitpunkt des Einsatzes ließ sich erkennen, dass Kukki zwar durchaus zu einer Kommunikation mit den Einsatzkräften bereit, aber an einer Rettung aktuell nicht interessiert war. Auf die mehrfache Ansprache des Fahrzeugführers entgegnete der Papagei zwar höflich, aber genervt „Ja, Ja“, was erheblich zur Erheiterung der Anwesenden beigetragen hat.
Da der Besitzer angab, dass das Tier sehr zahm sei und vermutlich sofort auf seinen Arm oder die Schulter kommen würde wenn er sich in der unmittelbaren Nähe befindet, entschied sich der Fahrzeugführer mit dem Besitzer im Korb der Drehleiter auf den Papageien zuzufahren. Bedingt durch die Motorengeräusche hat das Tier allerdings die Flucht angetreten und es sich in einem gut 150 m entfernten Baum erneut gemütlich gemacht. Bei der Auswahl des Landeplatzes hat Kukki genau darauf geachtet, dass dieser für die eingesetzten Kameraden nicht sofort zugänglich ist. In der Zwischenzeit zeigte sich auch wie gelehrig der Papagei war. Neben dem bisher von sich gegebenem „Ja, Ja“ kamen nun auch die Worte „komm her“, was erneut für erhebliches Gelächter an der Einsatzstelle sorgte.
Nach dem Umsetzen der Drehleiter war leider immer noch kein direkter Zugang zu dem Ausreißer möglich. Mit freundlicher Unterstützung des Bauherren einer benachbarten Baustelle, der den Einsatzkräften eine Dachlatte zur Verfügung stellte, und durch die Feuerwehr mitgeführtes Gerät konnte dann eine Verlängerung gebaut werden, die es ermöglichte den Ast auf dem der Papagei saß so nah an den Korb der Drehleiter zu bringen, dass das Tier dann bereitwillig zu seinem sichtlich erleichterten Besitzer zurückkehren konnte.
Nach der Zusammenführung des Ausreißers mit seinen Artgenossen zeigte sich der Einheitsführer des Einsatzbereiches Heessen beim anschließenden Fotoshooting mit Kukki sehr erfreut über die erfolgreiche Rettung.
Ein Einsatz der wieder einmal zeigt, wie individuell und kreativ die Feuerwehr in ihren Einsätzen agieren muss. -khv
Eingesetzte Kräfte: Freiwillige Feuerwehr Einsatzbereich Heessen
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