HAMM — Dass Feuerwehrleute nicht nur auf der Wache herumsitzen und auf den nächsten Einsatz warten, ist den meisten sicher klar. Neben Arbeiten an der Wache und z.B. der Fahrzeugpflege stehen auch immer wieder Ausbildungseinheiten an. Eine umfangreichere Einheit galt es erst an diesem Wochenende zu bewältigen:
Am vergangenen Samstag übten die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr wachübergreifend den Ernstfall auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache II im Hammer Osten.
Im Rahmen der durch die Wachabteilungsleitung ausgearbeiteten Übung galt es einen Produktaustritt aus einem Tank zu stoppen und vorher alle Verletzten aus dem Gefahrenbereich zu verbringen. Bei Umfüllarbeiten war es zu einem Zwischenfall gekommen, der Erkrankungen und Verletzungen bei drei Mitarbeitern nach sich zog und ein schnelles Eingreifen erforderlich machte.
So galt es in der Erstphase zum Einen die drei Verletzten schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen und zum Anderen diese zu dekontaminieren, zu stabilisieren und dem Rettungsdienst zuzuführen. Der Gefahrenbereich wurde großräumig abgesperrt und der Brandschutz sichergestellt.
Der austretende, ätzende Stoff entwickelt giftige brennbare Gase, reagiert heftig in Verbindung mit Metallen und breitet sich in Bodennähe aus. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern musste dieser zunächst aufgefangen und im weiteren Verlauf die Leckage abgedichtet werden. Zudem war ein Umpumpen unabdingbar. Damit die Einsatzkräfte sich selbst schützen und nicht mit dem giftigen Stoff in Berührung kommen, war das Tragen von Chemikalienschutzanzügen erforderlich.
Im Anschluss wurde die Übung im Zuge einer ausführlichen Nachbesprechung für alle Teilnehmenden ausführlich nachbereitet. Insgesamt blicken alle Beteiligten auf eine sehr lohnenswerte Erfahrung zurück. Die besonderen Umstände und Herausforderungen, die ein ABC Einsatz mit sich bringt und die damit verbundenen Maßnahmen haben im Gesamtkontext der Übung einen nachhaltigen Lerneffekt hinterlassen. Die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt ist insbesondere bei derartigen Lagen einer der Grundsteine für einen erfolgreichen Einsatz.
Dies zeigte sich auch in der Wachbesetzung während der Übung. Die Feuer- und Rettungswache 1 wurde durch den Einsatzbereich Wiescherhöfen, der an diesem Tag einen 24h-Dienst absolviert, besetzt. Die Kräfte der Feuer- und Rettungswache II waren durchgehend einsatzbereit. -BH
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